„Wir haben doch ’ne FritzBox – reicht das nicht?“ Diesen Satz hören wir im Gespräch mit Unternehmen häufiger. Und jedes Mal ist klar: Hier besteht Redebedarf. Denn ja, der Marktführer bietet ein tolles Gerät – für Zuhause. Der Router bietet WLAN, Telefonie, Gastnetzwerke, sogar VPN-Funktionen. Für den Streamingdienst, Homeoffice oder den Smart TV ist das völlig in Ordnung. Aber in einem Unternehmen? Da hat sie als Sicherheitsinstanz nichts verloren.
Plug-and-Play oder Sicherheitsstrategie?
Ein entscheidender Unterschied liegt schon in der Grundlogik: Ein Router wird eingesteckt – und alles funktioniert. Genau wie man es von zuhause kennt. Internet, WLAN, Telefon – sofort verfügbar. Klingt praktisch. Ist es auch. Aber: Diese Bequemlichkeit bedeutet auch, dass -zumindest einseitig- erst einmal alles offen ist – für Geräte und Dienste. Eine professionelle Firewall arbeitet genau umgekehrt. Hier ist erst einmal alles verboten. Anschließend werden bewusst nur die Funktionen freigegeben, die wirklich notwendig sind – etwa Webzugriffe, E-Mail-Verkehr oder spezielle Cloud-Dienste. Die Zugriffe werden protokolliert und beobachtet. So kann das Regelwerk in den ersten Tagen und Wochen gezielt angepasst werden. Das Ergebnis: Nur das ist erlaubt, was tatsächlich gebraucht wird – nicht mehr. Und genau das ist der Kern moderner IT-Sicherheit: Kontrolle statt blindem Vertrauen.
Warum Router im Unternehmen versagen
Wer einen Consumer-Router als zentrale Komponente im Unternehmensnetzwerk nutzt, begibt sich in gefährliches Terrain. Hier einige der wichtigsten Schwächen:
- Keine echte Firewall-Funktionalität: Einfache Paketfilter reichen nicht aus, um heutige Bedrohungen abzuwehren.
- Keine Netzwerksegmentierung: Server, Kameras, Arbeitsplätze, Drucker – alles im selben Netz? Ein Albtraum für jede Sicherheitsstrategie.
- Keine Protokollierung oder Monitoring: Wer nicht sieht, was passiert, kann auch nicht eingreifen – oder verhindern, dass es wieder passiert.
- Fehlende zentrale Verwaltung: Sicherheit lässt sich nicht per Handgerät managen. Es braucht Übersicht und Kontrolle.
- Kein Schutz vor internen Angriffen: Bedrohungen kommen nicht nur von außen – das wird oft unterschätzt.
- Keine Rollen- oder Rechteverteilung: Sicherheitsrichtlinien lassen sich nicht sauber umsetzen.
- Kein professionelles VPN-Management: Skalierbare, sichere Zugänge für Mitarbeitende oder Partner? Fehlanzeige.
- Kein Intrusion Detection/Prevention (IDS/IPS): Bekannte Angriffsmuster werden weder erkannt noch abgewehrt.
- Keine Hochverfügbarkeit oder Integration in Sicherheitsstrategien: Business Continuity? Fehlendes Konzept.
Und selbst das sogenannte „Gastnetz“ ist oft eher ein schlechter Kompromiss als ein echter Schutzbereich (DMZ genannt).
Fazit: Gute IT braucht ein solides Fundament
Ein Router kann vieles – aber nicht das, was eine Firmen-IT wirklich braucht. Unternehmen, die ihre IT schützen und professionell betreiben wollen, sollten auf eine durchdachte Infrastruktur setzen – und das beginnt nicht mit einem All-in-One-Gerät von der Stange, sondern mit einem durchdachten Sicherheitskonzept.
Was stattdessen sinnvoll ist:
- Eine echte Next-Generation-Firewall, die aktiv schützt, protokolliert und zentral verwaltet wird.
- Eine saubere Netzarchitektur, die Geräte und Bereiche logisch trennt.
- Regelbasiertes Rechtemanagement statt offener Kommunikationskanäle.
- Monitoring und Alarmierung, bevor ein Problem zum Schaden wird.
- Ein Konzept, das mitwächst und auch zukünftigen Anforderungen standhält.
Ein professionelles Unternehmen verdient mehr als "läuft schon"! Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre Infrastruktur diesen Anforderungen gerecht wird, wird es Zeit für ein Gespräch!